Events 2017

Fünf Jahre Weltladen Idstein
12.12.2017

Die Mitarbeiter(innen) des Weltladens feiern ihr 5jähriges Bestehen.

„Es war nicht immer leicht“, so die Aussage von Geschäftsfüher Helmut Rinke. Aber jetzt nach 5 Jahren kann man zufrieden weiter nach vorn schauen. Ab Januar 2018 steht das Thema Bildung mehr im Vordergrund. Dazu kommt, dass der Weltladen dann eine „gemeinnützige Genossenschaft“ wird, das bedeutet, dass Spenden zur Finanzierung von Projekten steuerlich absetzbar sind.


Fest der Vereine

Am 26.08.2017 fand das Fest der Vereine in Idstein statt. Der Weltladen Idstein war mit einem Info-Stand vertreten.


Noch ein weiter Weg, Nepal …

Es war eng, aber gemütlich am Mittwochabend, 29.06.2017, im Idsteiner Weltladen. Über zwanzig Zuhörer wollten einen Sitzplatz finden, auf den Bänken rutschte man zusammen, Stühle wurden herbeigeholt, für ein Leichtgewicht tat es auch der geflochtene Wäschebehälter.

Hannelore Wenderoth berichtete über den Himalaya Staat Nepal, ein Land, das sie selbst mehrfach bereist hat und wo sie drei Jahre lang am Rangjung Yeshe Institut in Kathmandu Tibetische Sprache und buddistische Philosophie studiert hat.

„Ich kam eigentlich wegen der Berge“, erzählte die geborene Hamburgerin, die zum Himalaya-Trecking nach Nepal reiste. Dort fielen ihr die vielen Tempel, Stupas, Gebetsfahnen und andere Zeugnisse buddistischer Spiritualität auf und sie begann, sich dafür zu interessieren. Was sie schließlich aus dem Studium buddistischer Philosophie für ihr weiteres Leben mitnahm, war eine große Bereicherung, eine Orientierung in unserer erfolgs- und konsumorientierten Gesellschaft.

Nepal – flächenmäßig weniger als halb so groß wie Deutschland – liegt eingezwängt zwischen zwei mächtigen Nachbarn: China im Norden und Indien im Süden. Das Klima ist ebenso unterschiedlich wie die Höhenverhältnisse: von 70 m über dem Meeresspiegel geht es bis hinauf bis zu 8850 m. 30 Millionen Einwohner, aufgespalten in ca. 100 Ethnien leben in Nepal, das wirtschaftlich gesehen zu den ärmsten Ländern der Welt zählt. Im Jahr 1990 wurde das Königreich Nepal in eine konstitutionelle Monarchie umgewandelt, die sich mühsam entwickelnde Demokratie wird seitdem immer wieder durch Unruhen bedroht. Der letzte, größere Konflikt im Süden des Landes fiel zusammen mit dem katastrophalen Erdbeben 2015, das die Stärke von 7.8 auf der Richterskala erreichte und dem mehreren, heftige Nachbeben folgen.

Hannelore Wenderoth zeigte auf dem Monitor eine Vielzahl von Bildern, die von Freunden und Bekannten aufgenommen wurden. Darunter faszinierende Landschaftsaufnahmen aus unterschiedlichen Klimazonen, malerische Tempel, Stupas, Aufnahmen aus der Stadt Kathmandu, Reisegruppen, die sich auf steilen Wegen den Berg hinaufkämpfen. Schließlich auch erschütternde Bilder der Erdbebenschäden, die in vielen Bereichen noch längst nicht alle behoben werden konnten.

Nach einer kleinen Pause, in der man sich mit Wasser oder Cola versorgen und einen kleinen Schwatz vor dem Laden halten konnte, erfuhren die Zuhörer Wissenswertes über die Entwicklung des Buddismus, der in Nepal seine Wiege hat und sich vor dort aus zunächst nach Indien verbreitete und Elemente des Hinduismus aufnahm. Die Ausbreitung des Islam verdrängte die buddistischen Mönche weitgehend aus Indien, sie flohen gen Norden, nach Nepal und Tibet.

Ein spannender und informativer Abend, der unter anderem auch Lust machte, dieses kleine, aber an Naturschönheiten gewaltig reiche Land einmal selbst kennen zu lernen. Wie Hannelore Wenderoth berichtete, sind inzwischen viele der steileren Routen auch für Fahrzeuge zugänglich, so dass nicht nur Bergsteiger sondern auch „normale“ Wanderer die Landschaft genießen können.
Abschließend bat Hannelore Wenderoth um Spenden für den Stupa in Kundus, der nach schlimmen Erdbebenschäden wieder instand gesetzt werden soll.
Berührend ist das Gedicht des Dzongsar Khyentse Rinpoche im Mai 2017 für sein Land Nepal geschrieben hat:

Noch ein weiter Weg, Nepal!
Dein König und seine Familie ausgelöscht,
keine Regierung seit Jahrzehnten,
andauernd innere Kämpfe,
drangsaliert von den Nachbarn,
verwüstet vom Erdbeben,
stehst du immer noch auf deinen Füßen,
hast den Kontakt zum Göttlichen nicht verloren,
bist nicht aufgeblasen vor Überheblichkeit,
auch nicht mutlos mit Minderwertigkeitsgefühl,
auf tausenderlei Weise bringst du viele Menschen in Hochstimmung,
und immer noch erklingen die Glocken deiner Tempel!


Hessen fairändert! – Gegen den Ausverkauf der Einen Welt!

Am 06.02.2017 eröffnete der Geschäftsführer des Weltladen Idstein, Helmut Rinke, im Gerberhaus in Idstein die Wanderausstellung „Hessen fairändert – Gegen den Ausverkauf der Einen Welt“.

Helmut Rinke bei der Eröffnung

Rinke wies darauf hin, dass die informative Ausstellung der Weltläden in Hessen e.V. vom 06. bis 12.02.2017 im Gerberhaus, Löherplatz, in Idstein geöffnet ist. Die Ausstellung wird auch vom Fair Trade Town Lenkungskreis und dem Friedensbündnis Idstein unterstützt.

Die Ausstellung bietet den Besucherinnen und Besuchern wichtige Einblicke in den Fairen Handel, ungerechte Welthandelsstrukturen und schlägt Handlungsalternativen vor.

Cristina Pflaum bei ihren Erläuterungen

Ziel der Ausstellung ist es, Menschen über Missstände, die mit unserem Konsumverhalten in Verbindung stehen, zu informieren und ein Bewusstsein für ein „faires Konsumverhalten“ zu schaffen. Gleichzeitig werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie jede und jeder Einzelne selbst aktiv werden und sich engagieren kann, um sich für eine gerechtere Welt einzusetzen.

Rinke begrüßte auch die Fair-Handels-Beraterin Hessen, Cristina Pflaum, die die einzelnen Roll-ups kurz erläuterte.

Am Dienstag werden um 14.00 Uhr, 15.00 Uhr und 16.00 Uhr je eine öffentliche Führung der Ausstellung durch eine geschulte Referentin angeboten. Der Dienstagvormittag ist für eine qualifizierte Einführung in die Thematik der Ausstellung für Schüler und Lehrer vorgesehen.

Zehn Rollups geben einen Überblick über die vielfältigen Facetten und Aktivitäten rund um den Fairen Handel in Hessen. Davon thematisieren fünf Rollups bestimmte Produkte – Kakao, Kaffee, Textilien, IT und Südfrüchte – und stellen konkrete Alternativen zum üblichen Handeln vor sowie Kampagnen, durch die sich jede und jeder Einzelne für den Fairen Handel einsetzen kann. Auf vier weiteren Rollups werden Orte präsentiert, die Möglichkeiten des Engagements bieten: Städte, Bildungseinrichtungen, Weltläden sowie Glaubensgemeinden.